Umwälzpumpe austauschen
Sie sparen Strom und senken Ihre Kosten.
Eine Heizungspumpe – auch Umwälzpumpe genannt – befördert das erwärmte Heizwasser vom Heizkessel zu den einzelnen Heizkörpern. Das kalte Wasser führt sie zum Heizkessel zurück, wo es erneut erwärmt wird. Eine Heizungspumpe ist daher das Herzstück einer Heizung. Eine Heizungspumpe läuft ständig, solange geheizt wird. Während jeder Heizperiode kommen so etwa 4.000 bis 5.000 Stunden zusammen.
Über das gesamte Jahr betrachtet, ist der Stromverbrauch einer alten Heizungspumpe höher als der eines Kühlschranks oder eines Elektroherds. Circa 80% der Pumpen in deutschen Heizungsanlagen sind veraltet oder zu groß dimensioniert. Daher zählt es zu einer der effektivsten Energiesparmaßnahmen, diese Pumpen zu tauschen. In einem durchschnittlichen Einfamilienhaus rechnet sich der Austausch nach etwa vier Jahren.
Kurzanleitung
- Bestehende Heizungs-(Umwälz-)pumpe checken und ggf. tauschen
- Klären, ob Fördermittel infrage kommen
- Angebote von Installationsbetrieben einholen
Hocheffiziente Umwälzpumpe einbauen lassen

Check deine Pumpe
(hier: Mehrstufige Heizungs- bzw. Umwälzpumpe in ungedämmter Umgebung)
Ausführliche Anleitung

In 4 Schritten die Umwälzpumpe austauschen
Schritt 1: Bestehende Umwälzpumpe checken
Eine externe Umwälzpumpe (auch Heizungspumpe genannt) ist am runden Bauteil und dem Stromanschluss zu erkennen. Sie ist in der Leitung verbaut, die das aufgeheizte Wasser vom Heizkessel zu den Heizkörpern transportiert.
Man unterscheidet folgende Arten:
- Bei einstufigen ungeregelten Heizungspumpen steht ein einzelner Wert wie „80“. Sie lassen sich nicht verstellen und arbeiten immer mit derselben Leistung.
- Bei mehrstufigen ungeregelten Heizungspumpen sind dagegen mehrere Leistungswerte untereinander aufgelistet, meist sind es drei Stück. Sie lassen sich manuell verstellen, laufen dann aber stets mit dem eingestellten Wert. Oft befinden sich mehrstufige ungeregelte Heizungspumpen noch in der Werkseinstellung mit der höchsten Leistung.
- Bei elektronisch geregelten Heizungspumpen, die etwa bis ins Jahr 2007 verbaut wurden, zeigt ein Bindestrich den Leistungsbereich für die Watt-Zahl an, beispielsweise „25-60“. Sie passen ihre Leistung automatisch der Thermostateinstellung an den Heizkörpern und der Außentemperatur an.
- Bei Hocheffizienzpumpen zeigt ein oft digitales Display die Watt-Leistung zwischen 3 und 18 an. Sie passen ihre Drehzahl automatisch an den tatsächlichen Heizbedarf an und lassen sich stufenlos regeln.
Im Zweifelsfall kann Ihr Schornsteinfeger- oder SHK-Installations-Betrieb dabei helfen, Ihren Pumpen-Typ herauszufinden. In der Regel lohnt sich der Austausch von allen Pumpen bis zum Baujahr 2006 bzw. bei solchen, die älter als 20 Jahre sind.
Schritt 2: Kommen Fördermittel infrage?
Der Bund fördert sowohl den Austausch einer Heizungspumpe als auch den hydraulischen Abgleich, wenn beide Maßnahmen zur Heizungsoptimierung miteinander kombiniert werden. Beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) können Sie einen Zuschuss von 15 Prozent des Nettobetrags auf der Rechnung beantragen. Ist die Heizungsoptimierung Teil eines individuellen Sanierungsfahrplans (iSFP), dann gibt es sogar 20 Prozent Zuschuss. Informationen hierzu bietet Ihnen die Bonner Energie Agentur oder die Verbraucherzentrale. Wichtig: erst die Förderung beantragen, dann den Pumpentausch beauftragen.
Schritt 3: Angebote von Installationsbertrieben einholen und beauftragen
Der Heizungstausch erfolgt durch SHK-Handwerksbetriebe. Dort können Sie Angebote einholen. Wenn Sie Förderung beantragen, fragen Sie ein förderfähiges Pumpenmodell an. Nun können Sie die Kosten vergleichen und welche Arbeiten in dem Angebot enthalten sind.
Schritt 4: Hocheffiziente Umwälzpumpe einbauen lassen
Der Installationsbetrieb baut die neue Hocheffizienzpumpe ein. Fachpersonal braucht für den Austausch einer Heizungspumpe ein bis zwei Stunden. Die Gewinde und Abmessungen alter und neuer Heizungspumpen sind gleich, deshalb sind keine Umbauten des Heizungssystems nötig. Die Pumpe erhalten Sie vom Handwerksbetrieb als Teil des gesamten Angebots.

Tipps & Wichtige Hinweise
Am besten auf das ganze Heizsystem schauen und den Pumpenaustausch direkt mit dem hydraulischen Abgleich kombinieren.
Bei etwa einem Drittel aller Heizanlagen ist laut Verbraucherzentrale keine externe, sondern eine interne oder integrierte Heizungspumpe verbaut. Sie ist im Gehäuse des Heizkessels montiert. Meist ist der Tausch gegen eine moderne Hocheffizienzpumpe in solchen Fällen technisch nicht umsetzbar. Lassen Sie sich beraten, wie Sie in diesem Fall Ihre Heizung optimieren können.
Vor dem Tausch: Wer noch eine ungeregelte Heizungspumpe hat, sollte seine Heizung zum Ende der kalten Jahreszeit unbedingt auf Sommerbetrieb stellen. Sonst würde die Heizungspumpe auch im Sommer Tag und Nacht weiterlaufen. Der Stromverbrauch wäre dann noch höher, als er es bei alten, ungeregelten Pumpen ohnehin schon ist. Eigentümer*innen können mehrstufige ungeregelte Heizungspumpen selbst auf die Leistungsstufe einstellen, bei der noch alle Heizkörper warm werden. So lassen sich oft bereits 50 Prozent Stromkosten sparen. Die niedrigste Stufe sollte ausreichen, denn die meisten alten Heizungspumpen sind überdimensioniert.

Alte Heizungspumpen verbrauchen ungefähr so viel Strom, als würde man eine alte Glühbirne die gesamte Heizperiode leuchten lassen.
Sabine Breil, BEA-Energieberaterin
Weiterführende Link(s)
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